Erfahrungsbericht von Carmen - August und Oktober 2017


Als erstes möchte ich sagen, dies ist kein Bericht sondern meine Geschichte meiner Reisen nach Rumänien. Berichte sind für mich so Kurzfassungen in denen vieles verloren geht. Also habe ich mich entschlossen meine Geschichte zuschreiben und ihr habt viel zu lesen  und der der liest dem wünsche ich viel Vergnügen!!!

LOS GEHTS....
Nun war es schon meine zweite Reise nach Rumänien. Das erste Mal sitzt man im Flugzeug während dessen der Pilot sagt: Liebe Passagiere wir landen nun in Bukarest! Neugierig und völlig kribbelig schaut man aus dem Fenster und weis nicht was einem in diesem Land erwartet???!!!!
Armut, holprige Strassen, Bauruinen, Häuser die hier in der Schweiz als unbewohnbar gelten, tote Tiere usw. usw. Ja genau solche Sachen kennen wir aus dem Fernsehen und aus irgendwelchen Berichten aus Rumänien... und auch leider JA so ist es wirklich zum Teil!
Nach der ersten 6-tägigen Reise im August in einer abartigen Hitze ( Leute ihr glaubt es nicht aber es war so heiss...meine Füsse waren Dauerluftballone) kam ich zurück und musste die ganzen Eindrücke und Erlebnisse zuerst einmal verdauen.
Und so habe ich mich entschlossen euch mehr von der zweiten Reise zu erzählen da ich für mich persönlich nun besser damit umgehen kann!

 

22. 10.2017 12.05H Zürich Flughafen:
Noch kurz eine Zigarette im Raucherraum, letzte Worte im Messenger mit Gianni , ich fliege pünktlich freue mich bis später! los und dann ab in die Luft.... 2 Stunden 15 Minuten Vorfreude auf Martina, Gianni und die Jungs und im Kopf: JAAAAAAAAA Bukarest ich komme!!!
Ich sage euch, es ist ein ganz anderes Gefühl wen man das zweite Mal dorthin fliegt, aber ein ganz tolles!! Zu wissen wie alles ist, funktioniert, die Hunde die man schon vom ersten mal kennt, Mogli Wanja Kimi Gizmo und Evi die dich freudig begrüssen (o.k ausser Evi die braucht eben immer etwas länger...doofes Evi halt) Du genau weit das Martina im Vorhof auf dich wartet und dich freudig begrüsst...alles das ist es wert immer wieder dort hin zu fliegen!!!
Gelandet in Bukarest , ab durch die Passkontrolle, den Koffer auf dem Rollband holen und voller Freude zum Ausgang... da stehen sie, Gianni und meine zwei süssen Damiano und Jayden ( nun ja, Damiano hat mich zuerst mit einer alten verunzelten Frau verwechselt aber ich vergebe ihm)
Grosse Begrüssung und dann schon der erste Rettungsfall eines Hundebabys!
Eine Freundin der Rubinos bat sie um Hilfe da sie die kleine ganz alleine spielend auf einem Sandhaufen gefunden hatte. Also warteten wir gespannt im Parkhaus auf die kleine und da war sie dann die süsse Aurora (von Martina und mir Rosi genannt)!! Ganz geduldig und brav sass sie in ihrer Box und wartete darauf wieder hinaus zu können.
Auf dem nachhause weg noch kurz zu Dedemann und einkaufen und jetzt jaaaa endlich jetzt waren wir zuhause angekommen!!!
Begrüssung von Martina eine dicke Umarmung... och tat das gut!!! Nun viel mit sprechen war noch nicht da erst mal alle Hunde im Zwinger und die freilaufend sind dich mit lautem Gebell willkommen heissen
Du bräuchtest tausend Hände damit alle auf einmal zufrieden sind!!
Rein ins Haus und nochmals eine Riesen Begrüssung der Hunde die im Haus leben oder welche die krank waren und noch nicht mit den anderen Hunden in Kontakt kommen dürfen.
Ritual seit dem ersten Besuch... zuerst Küche Kaffe und eine Ziggi..das heisst willkommen zu hause!
Aber was ist den da in der Küche??? Uhhhhh ein kleines braunes Bärenmädchen namens Anouk und eine kleine Luna..das Herz schmelzt und einfach nur knuddeln.
Dan der Weg zum Gästezimmer, Treppe hoch und ohhh wer sitzt den da...hallo Fly und hallo süsse Jaschka natürlich wird auch hier wieder geknuddelt!
Jetzt war für mich die grosse Spannung, mit wem teile ich nun diesmal das Zimmer?? Voriges Mal waren es zwei Dauerkampfschmuser Katzen und dieses mal..... OMG... Cael  mein kleiner Kater und der kleine Bärenbueb Snowflake. Cael schnurrte vor Freude und der kleine Snowi stand voller Freude und schwanzwedelnd auf dem Boden und freute sich so dass jemand kommt. Ich freundete mich natürlich mit vollem Herzen mit meinen neuen Zimmergenossen an und so war ich für die nächsten 11 Tage ihre neue Mami Jeden morgen stand Snowi geduldig da wartete bis ich die Augen öffnete und quitste voller Freude wen ich  en guete Morge Bärenbueb sagte! Also eigentlich habe ich mir dies so eingebildet aber wahrscheinlich ging es ihm mehr darum das er sein Futter bekam
Cael durfte natürlich die ganze Nacht bei mir im Bett verbringen und wurde von mir mit allem was er brauchte versorgt da er unter einer Krankheit leidete für die niemanden eine Erklärung hatte. Und so brauchte er natürlich eine doppelte Dosis Liebe welche er natürlich auch von mir bekam da er eigentlich am 21. Oktober zu mir in die Schweiz reisen sollte und sein zuhause für immer auch bei mir hatte!
Koffer deponiert im Gästezimmer, aus Erfahrung vom letzen mal sofort Trainerhose und Wohlfühlpulli montieren, Hausschuhe an und ab ins Katzenzimmer. Begrüssung mit Herz pur! Grosses miauen den die Samtpfoten wussten ja schon vom letzten Mal...ahhhhh, das ist ja die die unsere Näpfe füllt
Obwohl ich erst das zweite mal da war, war klar wie die Arbeitsaufteilung im Haus ist. Katzenzimmer und meine zwei Zimmergenossen gehören zu mir sowie die Fütterung der Hunde im Gang und Badezimmer auch für die Medikamente welche verteilt werden musste übernahm ich gerne Also war ich jeden Tag der beste Freund für Aurora welche Medis bekam für ihre Barbelose die sie von einem Zeckenbiss hatte, für Nijma die sich von der Staube erholte, Anouk die leider Parvo hatte und natürlich Bee die genäht werden musste da sie sich mit einem Stacheldraht anlegte!
Draussen ging die Arbeit dann weiter, die Hunde in den Zwingern wollten natürlich auch alle Streicheleinheiten wie die anderen die im Haus sowie auch freilaufend leben. Also, Zwingertüre schnell auf, Begrüssung mit Schlammpfoten an deiner Hose, Jacke, Gesicht usw. jetzt grosse Raubtierfütterung, Zwingerreinigung und dann grosses spielen und zuletzt Strohkuscheln mit den Hunden und das ganze sieben mal!
Leute glaubt mir, die Zwingergänge sind unvergesslich den nach jedem Zwingergang hast Du einen blauen Fleck und einen Kratzer mehr..aber macht Spass...hihihihihihi!!!
Ja, auch die Hunde die dir den ganzen Tag draussen folgen wollen gefüttert werden. Hundenapf an Hundenapf wird gefüllt und verteilt, in jedem Zwinger Tonnen von Scheisse zusammen geschaufelt, Gianni oder Martina die Garage dazu noch fegen und Hunde welche ausbüxen wieder einfangen und zwischendurch in der wärme ein Kaffe wo Du auf dem Weg in die Küche wieder Hundehaufen und Pippi putzt und Teppiche in die Waschküche trägst! Ein ganz normaler Tag in Rumänien
Dazu kamen noch Notfälle wie ein Kettenhund (Henley) den wir aufgenommen haben, zwei süsse Mädels eine schwarz die andere weiss, die der Nachbar nicht mehr wollte und er sie sonst im Wald ausgesetzt hätte! Oder Blondy (die Hündin der lieben Nachbarin Lucy)mit ihren zwei Puppys Zita und Zero. Auch diese müssen geputzt und gefüttert werden und auch versucht man etwas scheue Hundis für sich zugewinnen. Gianni der jeden Tag Kilometer für Kilometer fährt um die Jungs in die Schule zubringen und sie wieder von der Schule zuholen, in die Klinik fährt um kranke Hunde oder Katzen zubringen oder welche die fast gesund sind wieder nachhause zuholen usw usw.
Auch war Tante Clara Tag als ich da war. Das heisst, impfen, Chipen, Kontrolle, Fädenziehen oder sonstiges und diese Tante Clara Tage sind ganz aufregend denn Hunde die es nicht betrifft müssen raus, Hunde die zu Clara müssen rein, Kimi in die Box, Katze ins andere Zimmer und das ganze am Schluss wieder retour!
Tag für Tag gibt es Arbeit von früh bis spät und abends sitzt du mit deinen Dreckverschmierten Klamotten in der Küche rauchst eine Ziggi, trinkst einen Kaffe bist tot müde aber einfach nur zufrieden!
Doch leider gibt es manchmal auch Zeiten die sehr traurig sind und um so schwerer ist es wen man die Hunde oder die Katzen persönlich gekannt hat
Nach drei Tagen mussten wir die kleine Anouk und der kleine Akani in die Klinik bringen da es beiden sehr schnell sehr schlecht ging. Beide hatten Fieber und Durchfall...Parvo!
In der Klinik durfte ich auch die anderen Parvo erkrankten Welpis sehen, sie lagen alle da und schauten einen mit traurigen Augen an...Du kämpfst mit den Tränen!!
Artan, der kleine Wirbelwind hatte sich von der Krankheit wieder gut erholt und durfte in den nächsten Tagen nachhause.
Anouk und Arkani blieben in der Klinik und leider kam unsere kleine Anouk nicht mehr mit nach hause...sie hatte es nicht geschafft
Zwei Tage später am Tante Clara Tag hatte Clara Arkani und Artan wieder mit gebracht und so durften die zwei mit Luna im Gang vor meinem Zimmer wohnen.
Jeden Morgen eine Herzensbegrüssung...einfach nur Zuckerüss!!!
Auch der kleine Kater Cael machte zuerst den Ahnschein als würde er sich von den ganzen Strapazen erholen doch dann nach 6 Tagen der Schreck!!! Ich öffnete die Augen, Cael miaute und miaute, ich gab ihm sofort Futter welches er auch gut genommen hatte und ich dachte WOW jetzt geht es bergauf doch kurz darauf legte er sich in meine Arme und ist friedlich über die Regenbogenbrücke gegange
Auch die kleine süsse Luna die mich immer mit ihren süssen Zottelöhrchen zum lachen gebracht hatte, musste diese Welt ganz schnell wieder verlassen Zita die Kleine von Blondy erkrankte ganz schnell an Parvo und hatte es auch nicht geschafft   ich war zwar schon wieder zuhause als dies passierte aber ich sage euch, es ist schlimmer hier zu sein wen so etwas passiert vor allem wie schon gesagt, wen man die Schätze persönlich kennt! Dort leidest Du genau so, die tränen rollen und Du spendest dir gegenseitig Trost aber, Du hast die Zeit die Du hier hast nicht (auch wen es abartig klingt, aber es ist so!)
Der Tag geht weiter, von Morgens bis abends gibt es Arbeit ohne Ende und somit stellst Du die Trauer ganz schnell auf die Seite weil wen Du in die Gesichter der anderen Tiere siehst sie dir schnell wieder ein lächeln ins Gesicht zaubern! Oder Martina und Gianni überraschen dich damit dass wir Pepina besuchen gehen welches für mich natürlich eine grosse Herzensangelegenheit ist
Pepina dort zu sehen und das Gesicht von ihr als sie meine Stimme wieder erkannt hat ist unbeschreiblich! Es tat wirklich dem Herzen gut Sie so zufrieden dort zusehen seit meinem letzten Abschied als sie noch in der Klinik war und sie eigentlich mit ihrem Leben abgeschlossen hatte  Für mich war es eine riesen Freude!!!

 


In der Nacht liegst Du im Bett, Du bist tot kaputt aber zufrieden und hörst draussen die Strassenhunde bellen die vor dem Tor umher rennen oder Ivan der nachts einfach nicht in die Garage wollte und dir die Schuhe vor dem Haus stielt die du dann am nächsten Tag suchen kannst
Auch bin ich viele male nachts am Fenster gestanden, habe auf die Zwinger geschaut, habe Hunde gesehen die noch draussen waren und andere die gerade auf dem Weg waren in ihr Nachtquartier... ausser ein wenig Gebelle war es absolut friedlich!
Ein wenig weiter sieht man wie Lucy die Nachbarin zu Bett geht und das Licht ausknipst und man fängt an über das was man selber hat nachzudenken!!!
Lucy wohnt in einem Haus das hier bei uns zum Abriss freistehen würde...es ist abartig was diese Frau für ihr Haus leistet, wie sie es selbst mit Kleinigkeiten von Materialien selbst repariert, dämmt, Löcher stopft usw.
Wen man solche Sachen sieht fängt man doch sehr darüber nach zu denken und kommt zum Entschluss: Und wir hier sind so was von unzufrieden wen mal der Strom für 2 Minuten nicht funktioniert!!!!
Eigentlich unglaublich... 2 Stunden 15 Minuten Flugzeit und zwei ganz verschiedene Welten!

 

Nun ihr Lieben, meine 11 Tage vergingen wie im Fluge...viel Spass, viel Freude, viel Traurigkeit, viel erlebt, viel gelernt, tolle Menschen kennengelernt und wieder einmal durfte ich für eine Zeit lang alle meine Sorgen vergessen und einfach dies tun was ich gerne tue...TIERE!!!!

 

Es ist Mittwoch der 1.November und es heisst schon wieder abschied nehmen, in meinem Handgepäck eine Katzentragetasche, darin Oana und Kitty welche mit mir nach Zürich in ihr zuhause für immer fliegen dürfen.
Nochmals die runde mit den letzten Medis für die Hunde und nun ist auch das geschafft!
Mein Koffer steht gepackt und bereit, mein Bärebueb schaut mich ungläubig an und ist sich dem was passiert nicht ganz sicher noch einmal knuddeln mich von ihm in die Nase beissen lassen, noch ein wenig Futter und ohne umzudrehen das Zimmer verlassen...
Ein letzter gang zum Katzenzimmer und auf den Rückweg ein knuddel bei Nijma im Vorgang einen für Artan und mein Herzbube Akani!
Im Wohnzimmer und Esszimmer sowie auch in der Küche wird jeder nochmals ohne Worte gestreichelt ausser Snoopy ....also Snoopy... ja der ist so ne Sache, er leidet bei mir etwas unter Vergesslichkeit!! Es ist nicht so das er mich anbellt, nein es klingt mehr wie ein altes Schiffshorn  aber dies den ganzen Tag bis er abends merkt ach ja das ist ja die...und morgens das selbe Spiel wieder ....hahahahahaha! aber auch er lies sich zwischendurch mal streicheln
Draussen nochmals bei allen Zwingern vorbei ausser bei Aurora!!!
Ja, Aurora ist eine ganz ganz spezielle...auch wen man es noch so gut versucht zu verstecken...aber Aurora schaut in dich hinein, du kannst sie nicht täuschen und ihr Blick ist einfach unvergesslich!!!!...also war es für MICH besser nicht mehr hin zugehen!!
So jetzt ist es geschafft, überall alles erledigt...tränen gut geschluckt...ja Carmen sei tapfer das kannst Du auch bei Martina!!!
Vergiss es....
Weinend und doch lachend wird auf Wiedersehen gesagt und schon geht es los zum Flughafen....
Koffer abgegeben, die süssen Katzen in meiner Hand, Gianni fest gedrückt und die Jungs geknutscht und schon ging es wieder auf den Heimweg ab in die Schweiz!

 

Gesamthaft 17 Tage die ich in meinem ganzen Leben nie vergessen werde, immer wieder reisen werde und mir diese Zeit dort in die Gedanken ganz fest halten werde!

 

Liebe Martina, lieber Gianni und auch meine süssen Jungs
Danke von Herzen das ich die Zeit bei euch verbringen durfte, ihr mich an eurem Leben und Alltag teilhaben lässt und vor allem eure Herzlichkeit die ihr jedes mal zeigt!
Jayden der mir immer wieder im Katzenzimmer geholfen hat, Damiano der mir beim Aufräumen geholfen hat und natürlich für die tolle Tanzeinlage...weiter so

 

Ich bewundere euer Engagement eure unermüdliche Kraft eure Ausdauer und was ihr bis jetzt trotz vielen Hürden alles geschafft habt.
Seit ich bei euch war weis ich von was ihr schreibt.....
Leute, es ist eine gewaltige Arbeit die sie den ganzen Tag leisten und für das danke ich ihnen und hoffe bald wieder dort zu sein

 

Vermisse euch von Herzen eure Carmen